Von realen Rollen und Spannungen – aus der Holacracy-Praxis bei Unic – Teil 3

Ivo BättigJuni 2018

Reale Rollen und Spannungen

In unserer täglichen Arbeit sind wir es uns gewohnt, uns zu vielem zu äussern. Auch wenn es gar nicht in unserer Verantwortung liegt. In einem rollenbasierten System wie Holacracy geht es nun darum, sich seiner Rollen und deren Sinn und Zweck bewusst zu werden und stärker aus dieser Perspektive zu agieren. Das heisst, dass ich mich nicht mehr zu allem äussern muss, nur damit ich was gesagt/gemacht habe.

Es geht auch darum, sich zu überlegen, ob ich eine reale Spannung habe oder nur eine reine Befürchtung oder ein theoretisches Szenario ausmale. Eine reale Spannung ist etwas, was man tun könnte, um den Sinn und Zweck der Rolle noch besser zu erfüllen, oder ein Problem, das einem genau daran hindert. Ich habe ein System, welches ich schnell und stetig anpassen kann. Somit muss ich nicht mehr für alle möglichen Eventualitäten vorsorgen.

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Der Gegensatz von Verlässlichkeit und Anpassungsfähigkeit

Wir brauchen Verlässlichkeit. Das ist uns seit Längerem klar. Dies ist mit ein Grund, warum wir uns viel um Prozesse kümmern. Dies gilt es auch weiterhin im Auge zu behalten, das heisst, die Verlässlichkeit einer Firma bleibt ein gewichtiger Erfolgsfaktor. Doch nun kommen immer mehr Bedürfnisse in Richtung Anpassungsfähigkeit auf (manchmal auch einfach mit Agilität beschrieben). Wir müssen uns schneller, flexibler und kontinuierlich den immer rascher verändernden Marktbedürfnissen anpassen.

Die beiden Bedürfnisse Verlässlichkeit und Anpassungsfähigkeit stehen jedoch teilweise im Gegensatz – es gilt quasi die Quadratur des Kreises zu lösen. Nach meinen bisherigen Erfahrungen kann Holacracy hier einen guten Mix kreieren: Wir haben nach wie vor klar definierte Prozesse, gleichzeitig jedoch ein System, welches sich stetig in kleinen Schritten flexibel anpassen lässt.

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