Personas – wer sind meine User?

Katja DreherMärz 2018

Was sind Personas und was ist der Vorteil dieses Modells?

Personas sind fiktive Personen. Mit ihrer Hilfe können Projektteams und IT-Entscheider einer potenziellen Usergruppe eine Identität geben, die sonst nur schwer fassbar ist. Und wie funktioniert das?

Definition einer Persona

Wir erstellen ein umfassendes Profil einer fiktiven Person. Sie erhält einen Namen und ein Foto. Zudem reichern wir das Profil mit persönlichen Daten wie Alter, Ausbildung, Beruf, Familienstand etc. an. Mit den wichtigsten aufgabenbezogenen Szenarien beschreiben wir Erwartungen, Aufgaben und Ziele, welche die Persona hat. Wir ergänzen ihre Persönlichkeit und ihre Fähigkeiten: z.B. ist sie ein eher vorsichtiger Typ und trifft ihre Wahl bei der Entscheidung für eine Versicherung zögerlich. Sie findet sich in der digitalen Welt nicht sehr gut zurecht und kann daher Online-Tools nicht intuitiv bedienen.

Durch die Personifizierung dieser Gruppe können wir die kontextbezogenen Aufgaben, die Bedürfnisse und die Zielsetzungen von bestehenden und zukünftigen Usern besser nachvollziehen.

Das Persona-Modell aussicht von Unternehmen

Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Unternehmen selber, für die ein digitales Design-Produkt entwickelt werden soll: Das Modell der Personas transformiert die Innensicht eines Unternehmens in eine reale Aussensicht. So können wir einen echten Produkt-Mehrwert erarbeiten. Das gesamte Projektteam hat ein gemeinsames Verständnis für die realen Usergruppen und deren Bedürfnisse. Damit können die passenden kundenzentrierten Designentscheide für ein digitales Produkt gefällt werden. Zudem wecken sie das Interesse von Stakeholdern.

Die Vorteile: Gute Usability, gute Kundenbindung, höhere Conversion

Personas helfen also dabei, Usergruppen mit ähnlichen Bedürfnissen zu identifizieren. Daraus können wir echte User- sowie Unternehmensbedürfnisse analysieren und einen konkreten Produkt-Mehrwert für Kunden und Unternehmen erarbeiten. Denn:

  • Mithilfe von Personas sehen wir das zu entwickelnde digitale Produkt mit den Augen realer User.

  • Die Unternehmen gewinnen ein kundenzentriertes Marktverständnis.

  • Die User können sich in ihrem Kontext aufgabenbezogen orientieren, ihre Aufgaben zielführend lösen und haben eine gute User Experience.

  • Kunden erhalten einen echten Mehrwert und die Kundenbindung wird gestärkt.

  • Die Unternehmen können ihre digitalen Produkte mit einer guten Usability anbieten. Die Conversion steigt.

Wie entstehen die Personas? Was sind die Methoden?

Aus diesen Daten entstehen Personas

Personas leiten wir aus den empirischen Daten der Nutzerforschung ab. Wir wenden qualitative und quantitative Methoden an. Diese Daten können auf der Beobachtung von potenziellen Usern im Anwendungskontext basieren. Oder sie kommen aus qualitativen Interviews, quantitativen Befragungen oder aus weiteren angewandten ethnografischen Techniken.

Ergänzend verwenden wir User-Informationen aus den folgenden Quellen [1]:

  • von Stakeholdern und Fachexperten

  • aus Marktforschungsdaten z.B. aus Analysen

  • von Marktsegmentierungsmodellen

  • aus Daten aus der Literatur und früheren Studien

Modellierung von Personas

Basierend auf diesen Daten modellieren wir die Personas. Personas müssen nicht vollständig sein und können zu jedem Zeitpunkt im Projekt weiterentwickelt werden. Auch die Art der Modellierung ist nicht fix. Wichtig ist, dass man das Verhalten der potenziellen User mit empirischen Daten analysiert und dabei folgende Informationen abdeckt:

  • Aktivitäten: Die Häufigkeit und der Umfang der ausgeführten Tätigkeiten.

  • Einstellungen: Welche Haltung hat der User?

  • Fähigkeiten: Welche Lernfähigkeit bringt der User mit?

  • Motivation: Welche Motivation hat der User?

  • Können: Welches technische Verständnis bringt der User mit?

Wie viel Personas braucht ein Produkt?

Ein digitales Produkt kann nicht den Bedürfnissen aller User gerecht werden. Die Anzahl der Personas hängt von der Komplexität eines Produkts ab. Wir unterscheiden die folgenden Typen [2]:

Primäre Personas

Die Primäre Persona repräsentiert das Businessziel, für welches wir z.B. eine Website bauen. Pro primäre Persona gibt es ein User Interface (Benutzeroberfläche), das entwickelt und optimiert wird. Sind z.B. bei einem Produkt zwei primäre Personas für das Produkt notwendig, werden oftmals auch zwei User Interfaces benötigt.

Sekundäre Personas

Die Sekundäre Persona wird durch das User Interface der Primären Persona abgedeckt. Sie hat jedoch zusätzliche Bedürfnisse, die wir berücksichtigen können. Dabei können und dürfen wir jedoch die Benutzeroberfläche der Primären Persona nicht beeinträchtigen.

Negative Personas

Die Negative Persona repräsentiert eine Usergruppe, für welche wir das Produkt nicht entwickeln.

Lösungsansätze von Unic im Design-Prozess

Wir sind mit unseren Kunden im Gespräch. Mit Personas-Workshops helfen wir unseren Kunden dabei, ihre User zu identifizieren und ihre Unternehmensziele in einen Produkt-Mehrwert umzuwandeln.

Sehen Sie sich als Beispiel unsere Projekte an

Die Schweizerische Post

Eine Post – ein Erlebnis

Wir begleiten die Post auf ihrem digitalen Weg seit rund 20 Jahren. Bei der Erneuerung der Website zeichneten wir uns von der UX-Konzeption, über das Design und das Frontend bis hin zur Backend-Umsetzung auf Sitecore 9 und mehr verantwortlich. Die Plattform gewann einen Sitecore Experience Award 2020!

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reference sbb responsive

SBB AG

Freie Fahrt in eine digitale Erlebniswelt

Mobil in die Zukunft. Mit dem Website-Relaunch im responsiven Design erfüllen die SBB die Ansprüche moderner Reisenden. Unic zeichnete für Konzeption, Design und Frontend-Entwicklung verantwortlich.

Freie Fahrt in eine digitale Erlebniswelt

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Quellen

[1] Cooper A., Reimann R., Cronin D., 2010: About Face: Interface und Interaction Design, mitp, eine Marke der Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH, Heidelberg.

[2] Cooper A., Reimann R., Cronin D., 2010: About Face: Interface und Interaction Design, mitp, eine Marke der Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH, Heidelberg.

So arbeiten wir: Unsere Design-Methoden

#usercentereddesign #unicuxwerkzeugkasten

In einer Reihe von verschiedenen Beiträgen stellen wir euch vor, wie wir bei Unic arbeiten. Ein gutes Design und die optimale User Experience sind dabei unser Ziel.

Lorenzo MuttiFebruar 2018

Let Me Think!

Gutes Design ist immer zweckgebunden. Der Mensch und seine Bedürfnisse müssen bei digitalen Produkten im Zentrum stehen. Warum das so ist, lesen Sie in unserem neuen Artikel.

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Mayumi SugayaJanuar 2020

Mut zur Veränderung mit Human-Centered Design

Was braucht es, damit Human-Centered Design (HCD) funktioniert? Dass es nicht beim Lippenbekenntnis bleibt? Die Optimierung von post.ch haben wir konsequent nutzerzentriert durchgeführt. Mit Prototypen und gemeinsamen Prinzipien.

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Katja DreherJanuar 2018

Prototyping – mehr als eine Design-Methode

Was sind Prototypen und wozu werden sie eingesetzt? Bei Unic setzen wir die Prototyping-Methode ein. Wir designen und entwickeln nicht ins Blaue, sondern stellen den User ins Zentrum unserer Konzepte. So erarbeiten wir Benutzeroberflächen, die zielführend und bedienbar sind.

Prototyping – mehr als eine Design-Methode

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